Autor: Greg Porter
Verlag: BTRC
Spieler: 2 bis 6 Krankheiten
Alter: ab 16 Jahren
Spieldauer: 90 min.
Spielmaterial: 2 Würfel, 2 Spielpläne, 12 Krankheitsblätter, 18 Karten und 140 Marker (siehe auch unten)
Worum geht es in dem Spiel?
Der Schwarze Tod ist ein geschmackloses Brettspiel, in dem jeder Spieler in die Rolle einer Epidemie schlüpft und zur Geißel der Menschheit wird.
Du bist der Todbringer für Millionen von Menschen in den friedlichen Tagen des 14. Jahrhunderts.
Ja, du selber kannst die Pest sein und ein Drittel der Weltbevölkerung auslöschen.
Wenn du jetzt meinst, dass das krankhaft ist, dann hast du völlig recht.
Aber du wirst sehen, es macht trotzdem Spaß!
Außerdem trägt dieses Spiel zur Bildung bei, da es gleichzeitig eine ansprechende Simulation zur Ausbreitung von Krankheiten im Mittelalter ist.
Der Schwarze Tod ist ein taktisches Würfelspiel.
Jeder Spieler erschafft zu Anfang des Spiels eine Krankheit, dabei hat er sechs Punkte zur Verfügung, die er auf die beiden Krankheitseigenschaften "Virulenz" und "Mortalität" beliebig verteilen darf.
Die Virulenz drückt dabei aus, wie ansteckend eine Krankheit ist, d.h. wie schnell sie sich wahrscheinlich ausbreitet.
Die Mortalität drückt die Wahrscheinlichkeit aus, mit der von der Krankheit betroffene Menschen sterben.
Da eine bestimmte Anzahl von Punkten auf die beiden Eigenschaften einer Krankheit verteilt wird, ergibt sich für das Spiel, dass eine sehr ansteckende Krankheit kaum Todesopfer fordert und eine Krankheit, die nur eine sehr geringe Ansteckung aufweist, sehr tödlich ist.
Jeder Spieler besitzt 18 Marker, die seine Erreger (bzw. 1 Million infizierte Menschen) verkörpern, diese werden auf einer abstrakten Weltkarte bewegt, welche die historischen Verhältnisse wiedergibt (Bedeutung der Städte / von wo nach wo kam man wie einfach / wie sauber, bzw. dreckig waren dort die Lebensverhältnisse).
Am Anfang eines jeden Zuges macht der Spieler, der am Zug ist, erst einmal einen "Glückswurf".
Dazu würfelt er mit zwei Würfeln. Danach darf er sich aussuchen, welcher Würfel seine für diesen Zug möglichen Ansteckungen und welcher die für diesen Zug zur Verfügung stehenden Bewegungspunkte darstellt.
Danach führt er die für diesen Zug erwürfelten Ansteckungsmöglickeiten durch, indem er zu seiner Krankheit benachbarte Orte benennt und gegen seine Virulenz würfelt.
Anschließend dürfen die Erreger bewegt werden, wobei jeder Spieler jeden beliebigen Erreger bewegen darf.
Nach der Bewegung werden die Todesfälle, welche die Krankheit verursacht, auf einer Tabelle erwürfelt (entscheidend hierbei ist die Mortalität, die man besitzt). Bei den Todesfällen stirbt immer ein bestimmter Anteil der Erreger, die man auf das Brett gebracht hat, weg.
Gewonnen hat das Spiel, wer am schnellsten eine bestimmte Anzahl Menschen dahingerafft hat.
Black Death ist, wie der „Glückswurf“ am Anfang eines jeden Zuges schon betont, ein Spiel mit einem starken Glückselement. Immer wieder kann man nur fassungslos auf die zwei Sechsen starren, die der Gegenspieler erwürfelt hat, während man selber zwei Einsen hatte. Trotzdem erlaubt das Spielbrett durch seine verschiedenen Modifikatoren verschiedene taktische Möglichkeiten, mit denen sich ein gewisser Glücksfaktor ausgleichen läßt.
Auch die Möglichkeit, die Erreger anderer Spieler zu bewegen, eröffnet den Spielern taktische Möglichkeiten, besonders, wenn sich mehrere gegen einen verbünden.
Als weiteres steuerbares Element gibt es noch wenige Karten, die nach einem bestimmten Modus verteilt werden und von den Spielern nach Belieben eingesetzt werden können.
Trotzdem ist dieses Spiel kein Spiel für „knallharte“ Strategen.
Obwohl dieses Spiel vor einem ernsten Hintergrund spielt, will es nicht (und sollte es auch nicht) ernst genommen werden.
Dies drückt sich auch schon durch die Aufforderung des Autors aus, sich in dem Spiel nur mit den selbst gewählten Krankheitsnamen anzureden und auch sonst die Eigenschaften der Krankheit zu definieren, ohne dass es spieltechnische Auswirkung hätte. Aber die krankhaften Phantasien der Mitspieler bei der Erschaffung ihrer Krankheit allein kann schon für viel Unterhaltung sorgen. Wundern kann man sich dann nur, wie es manche Krankheiten trotzdem schaffen, sich derart massiv auszubreiten.
Verblüffend ist es auch, wie sich schon kleine Unterschiede bei der Punktevergabe auf Virulenz und Mortalität auswirken.
Der Schwarze Tod ist eine gelungene Simulation, die gut die vielen unwägbaren Faktoren, die eine Krankheit bei der Ausbreitung beeinflussen, wiedergibt.
Zudem gibt es viele Variationsmöglichkeiten, die den Glücksfaktor und die Schnelligkeit des Spiels beeinflussen, so das eine an die Spielgruppe angepasste Variante gespielt werden kann.
Der Schwarze Tod ist ein durch und durch krankhaftes Spiel, das aber trotzdem Spaß macht.
Hier nun unser Fazit:
Anspruch: mittel
Erlernbarkeit: leicht
Spielreiz: hoch
Wiederspielreiz: hoch
Zum Spielmaterial:
„Black Death“ ist ein Importspiel aus Amerika. Leider legt man in anderen Ländern nicht soviel Wert auf das Spielmaterial. So ist das Spielbrett lediglich auf eine dünne feste Pappe gedruckt.
Das Zusatzspiel "1665" liegt in Form einer Schwarzweißkopie vor, wo man verschiedene auf der aktuellen Karte geänderte Teile ausschneiden und dann womöglich auf die Karte auflegen soll. Die einzelnen Schnipsel passen aber nicht so recht. Die Karten sind aus dünner Pappe und eckig. Das Spiel ist im Original in einer Plastikhülle und ohne Würfel.
Da wir mit diesem Material recht unzufrieden waren, wurde vom Sphinx Spieleverlag folgendes ergänzt:
Preis: 17,00 € inkl. MwSt. zzgl. Versandkosten |